6. Mai 2024

Sitzung der FLK: Im Vorgriff der FLK-Sitzung versucht OB Bolay mit dem Hinweis, „der Probebetrieb hätte die Erwartungen erfüllt“, eine Abstimmung über TEDGO_NEU nach Ende des Probebetriebs zu vermeiden. Erst durch die Intervention von BM der betroffenen Kommunen wird die Abstimmung über TEDGO_NEU auf die Tagesordnung gesetzt. Während der Sitzung stellen die Fa. Accon, die Lufthansa und Eurowings, der LSB die Erkenntnisse aus dem Probebetrieb vor:

    • wichtigste Erkenntnisse Accon
      • die im Accon-Gutachten ermittelten Lärmveränderungen wurden durch die Lärmmessungen im Wesentlichen bestätigt
    • vereinfachte Berechnung der Einsparung an Kerosin und CO2 durch LH/Eurowings
      • einfacher Dreisatz: Bei einer um ca. 11 km verkürzten Abflugroute und dem rechnerisch geringeren Verbrauch pro km ergibt sich statt der ursprünglich prognostizierten Einsparung von 200 kg CO2 nur eine Reduzierung um 95,1 kg. Leider gibt es dazu keinen empirischen Nachweis aufgrund (nicht) erhobener CO2-Daten aus dem Probebetrieb.
      • Der Mehrverbrauch durch Umwegflüge über TEDGO_NEU wie z.B. nach Pristina oder London wurden nicht berücksichtigt. (Start nach Osten mit Drehung nach Westen zwecks Überflugs des Navigationspunkts TEDGO {südwestlich des Flughafens}, dann Drehung zurück nach Osten Richtung Ziel, bringt deutliche Verlängerung der Flugstrecke)
      • Mehrverbrauch durch späteres „Auffächern“ bei Flügen zu Zielen im Südosten wird in den Berechnungen ignoriert. (Ein Pilot darf nach Erreichen einer bestimmten Mindestflughöhe seinen Anflug zum Navigationspunkt TEDGO verlassen und direkt in Richtung seines Ziels weiterfliegen. Mit dieser früheren Abweichung von der eigentlichen Abflugbahn wird die Flugstrecke kürzer als beim Überfliegen des Navigationspunktes TEDGO, sofern das Ziel östlich des Navigationspunktes liegt.)
    • drastische Zunahme der Beschwerden über Fluglärm ab Beginn des TEDGO_NEU-Probebetriebs
      • es kam im Zeitraum des Probebetriebs zu 7.948 Beschwerden zu TEDGO_NEU, obwohl der LSB für telefonische Beschwerden oft nicht erreichbar war und die von Bürgern gesammelten und eingereichten Beschwerden mit dem Argument, es handle sich um anonyme Beschwerden, herausgerechnet wurden
      • Zum Vergleich in 2023 wurden 589 Beschwerden zu den bestehenden Flugrouten gemeldet.

Die Berichterstattung ist einseitig, da die Gegenargumente nicht behandelt werden.

Mehrere OBs/BM stellen den Antrag über die Fortsetzung des Betriebs von TEDGO_Neu abzustimmen. Mit 5 Stimmen für und 6 Stimmen gegen den Weiterbetrieb von TEDGO_Neu wird die neue Flugroute abgelehnt.

Unterlagen:

-Protokollentwurf Webseite des Flughafens

-Verschiedene Zeitungsartikel auf der Homepage

-Vorbericht der NTZ vom 2.5.2025


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